Gute Wohnumgebungen sind solche, in denen sich Bewohner:innen, Mitarbeitende und Gäste gleichermaßen wohlfühlen. Diese gut gestalteten Gebäude und Wohnungen wirken unterstützend und können Beeinträchtigungen ausgleichen. Sie sind Ausdruck der Wertschätzung, die eine Gesellschaft ihren Bewohner:innen entgegenbringt. Die Anlage all dieser Qualitäten wird schon im Bauherren-Konzept festgelegt und bleibt Grundlage aller Entscheidungen im Planungs- und Bauverlauf.
Die Anordnung der Räume und Flure ist entscheidend für die Wegelängen des Personals und die Aufenthaltsqualitäten der gemeinschaftlich genutzten Räume und Flächen. Selbständig erreichbare Außenbereiche mit gutem Überblick aus dem Innenbereich steigern Wohn- und Lebensqualität, da sie ohne Hilfe genutzt werden können.
Die Lichtführung des Tageslichts hat ebenso Einfluss auf den Bio- und Tag-Nacht-Rhythmus der Bewohner:innen, wie auch auf die Arbeitsplatzqualität der Mitarbeitenden. Fehlendes Tageslicht erfordert den Einbau aufwendiger Lichtsysteme und erzeugt Kosten beim Bau und im späteren Betrieb.
Kleinteilige Strukturen sind im Vergleich zu institutionellen Gebäuden wesentlich wohnlicher, vertrauter und einladender. Sie entsprechen eher dem biografischen Wohnverhalten der Bewohner. Dass einander fremde, aber zufällig zusammenwohnende Menschen gemeinsam Räume nutzen ist nicht vertraut und macht viele Menschen unsicher, wer denn hier "Hausfrau/Hausherr" ist. Hier braucht es planerischen Respekt vor den menschlichen Bedürfnissen nach Schutz und Gemeinschaft, nach Dazugehören und Intimsphäre, nach ausreichend Raum.