Brandschutz für Menschen mit Demenz
"95 Prozent aller Brandopfer fallen nicht den Flammen zum Opfer, sondern sterben durch Rauchvergiftung. Rauch ist lautlos und breitet sich schneller aus als Feuer. Weder Menschen noch Tiere werden durch Rauch rechtzeitig aus dem Schlaf geweckt. Bereits nach 2 Minuten kann eine Rauchvergiftung zum Tode führen. Die Opfer werden ohnmächtig und ersticken, bevor sie in der Lage sind, ihre eigene Situation richtig einzuschätzen." (Merschbacher, Brandschutz, 2005)
Die Beschäftigung mit dem Thema Brandschutz sollte schon beim Bauherrenkonzept beginnen, denn bei Pflege- und Wohnumgebungen von Menschen mit Einschränkungen kann man nicht von einer Selbstrettung der Bewohner:innen im Brandfall ausgehen.
Der sogenannte vorbeugende Brandschutz kennt vier allgemeine Schutzziele:
- Vorbeugung der Brandentstehung
- Vorbeugung der Ausbreitung von Feuer und Rauch
- Rettung von Menschen (und Tieren)
- Ermöglichung wirksamer Löscharbeiten
Zur Sicherstellung dieser Ziele sind die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit motorischen, sensorischen und kognitiven Einschränkungen die Planungsgrundlage für das Brandschutzkonzept und sollten Fachplaner:innen und Architekt:innen bekannt sein.
Wie auch bei der Barrierefreiheit gibt es für den barrierefreien Brandschutz nicht die eine richtige Lösung. Vielmehr wird das Brandschutzkonzept (nur durch Fachplanung) passend zu Zielgruppe, Wohn-, Betreuungs- und Pflegeumfeld entwickelt.