Umweltphysiologie + Behaglichkeit

Um­welt­phy­sio­lo­gie + Be­hag­lich­keit

Icon HeadlineWohnphysiologie bei Menschen mit Demenz

Die Wohnphysiologie beschreibt die Wechselwirkungen zwischen den Umweltbedingungen und den regulatorischen Anpassungsleistungen des Menschen. Da Menschen mit Demenz deutlich sensibler, störbarer und leichter zu überfordern sind als Menschen ohne kognitive Beeinträchtigungen, erleben sie starke oder unangenehme Umweltbedingungen häufig als belastend. Oft reagieren sie mit herausforderndem Verhalten oder Apathie auf ungünstige Umweltbedingungen, da sie keinen anderen Weg aus diesem Stresserleben finden. Vor allem in fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung können sich Betroffene nur noch eingeschränkt an Situationen und Umgebungsbedingungen anpassen.

Mög­li­che Aus­lö­ser für stress­be­ding­te Re­ak­ti­o­nen kön­nen Si­tua­ti­o­nen mit zu vie­len Rei­zen sein, wie z.B. ein dicht be­setz­ter Auf­ent­halts­raum mit Kü­chen­ge­räu­schen und lau­ten Ge­sprä­chen. Auch Stres­so­ren wie Lärm, Hitze, Blen­dung durch grel­les Licht oder un­an­ge­neh­me Ge­rü­che kön­nen das Wohl­be­fin­den er­heb­lich be­ein­träch­ti­gen, denn Men­schen mit De­menz kön­nen die­ses Stres­ser­le­ben nicht kom­pen­sie­ren und fin­den häu­fig kei­nen Weg aus der be­las­ten­den Si­tua­ti­on. Eine op­ti­ma­le Um­ge­bungs­ge­stal­tung soll­te des­halb das Be­fin­den und Ver­hal­ten der Be­trof­fe­nen un­ter­stüt­zen und Über­for­de­rung ver­mei­den. Durch eine ge­ziel­te Re­du­zie­rung von Um­ge­bungsstres­so­ren kann es ge­lin­gen ihre Ver­hal­tens­kom­pe­tenz po­si­tiv zu be­ein­flus­sen.

Allerdings ist eine völlig anregungsarme Umgebung ebenso ungünstig. Positive Reize wie angenehme Gerüche, eine behagliche Umwelt, Gebrauchsgegenstände aus haptisch reizvollen Materialen oder anregende Ausblicke können dazu beitragen, dass Bewohner:innen aktiver, ausgeglichener oder aufmerksamer an ihrer Umwelt teilnehmen.


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