Sich frei und ungehindert im Innen- und Außenbereich ihres Wohnortes zu bewegen ist eine der wichtigsten Möglichkeiten für selbstbestimmtes Handeln von Menschen mit Demenz. Räume, Flure, ein beschützter Garten mit Wegen, die im besten Fall immer wieder an den Ausgangpunkt führen, können dabei unterstützen und geben Betroffenen wie auch Pflegenden Sicherheit.
Sind die Bewegungsräume eingeschränkt, wie z.B. bei räumlicher Enge, reagieren Menschen mit Demenz häufig mit Überreizung. Die "Crowding" genannte Überbelegung eines Raumes kann abwehrendes und aggressives Verhalten auslösen, wenn die Bewohner:innen selbst keinen Ausweg aus der belastenden Situation finden.
Der Ess- und Aufenthaltsbereich ist der frequentierteste Gemeinschaftsraum. Hier treffen sich alle Bewohner:innen mindestens dreimal täglich zu den Hauptmahlzeiten und häufig auch zum Nachmittagskaffee. Ist die Fläche dieses Raumes nicht für die Nutzung durch Menschen mit Gehhilfen, Rollator oder Rollstuhl ausgelegt und sind keine Abstellflächen für diese Hilfen vorgesehen, dann entstehen für Bewohner:innen und Pflegende belastende Situationen: durch einen erhöhten Rangieraufwand, durch das Parken des Rollators vor dem Speisebereich und um Rollatorfahrer:innen an den Tisch zu führen. Dazu können die umherstehenden Mobilitätshilfen für mobile Bewohner:innen zur Stolperfalle werden oder für gehbeeinträchtigte Bewohner:innen ein Sturzrisiko sein, wenn das Hilfsmittel eben nicht in der Nähe des Sitzplatzes positioniert ist.
(Foto: Wohnraum Sofie Camann Haus, Paderborn (vorher/ nachher))